Jahrbuch Interdisziplinäre Anthropologie_
Während es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch um die Idee einer philosophischen Anthropologie ging, die alle einzelwissenschaftliche Forschung zum Menschen integrieren sollte, zeigt sich zum Beginn des 21. Jahrhunderts, dass wir eine Praxis des Gesprächs unter den Wissensdisziplinen brauchen und auf phantastische Forderungen nach Vereinheitlichung unseres Wissens vom Menschen verzichten können.
Die empirischen Anthropologien haben eine methodische Selbständigkeit erlangt und übernehmen, jedenfalls zum Teil, bereits das Geschäft der Reflexion auf ihre Methodik und ihren Forschungsgegenstand. So ist es heute auch nicht mehr die Aufgabe der Philosophie, vorschnelle Antworten auf die Herausforderungen der Zeit zu geben, sondern erst einmal – und immer wieder von Neuem – den Sinn des Fragens nach dem Menschen nachzuweisen. Wir stehen vor einem Schlüsselthema der interdisziplinären Forschung unserer Zeit: Die Aufgabe einer Interdisziplinären Anthropologie wird es sein, am Leitfaden von konkreten Themenstellungen die Leistungsfähigkeit anthropologischer Forschungen und die Dringlichkeit einer kritischen Reflexion ihrer Forschungsergebnisse deutlich zu machen. Als Diskursblatt soll das Jahrbuch die Vielgestaltigkeit der Forschungslandschaft fruchtbar machen, indem der Disput greifbar und – an Themenschwerpunkte gebunden – in konkreter Anwendung abgebildet wird: interdisziplinär und streitbar. Projektwebseite_ http://interdisziplinaere-anthropologie.de/ Projektseite des Verlages_ http://www.springer.com/series/13338?detailsPage=titles |
Jahrbuch 1/2013_
Soziale Kognition Jahrbuch 2/2014_ Gewalt und Aggression Jahrbuch 3/2015_ Religion & Ritual Jahrbuch 4/2016_ Wahrnehmung Jahrbuch 5/2017_ Lebensspanne 2.0 Jahrbuch 6/2018_ Das Eigene & das Fremde Jahrbuch 7/2019_ Soziale Ungleichheit Jahrbuch 8/2020_ Tod und Sterben |
Herausgeber_
Gerald Hartung und Matthias Herrgen Editorial Board_ Christian Bermes, Winfried Henke, Peter Kappeler, Magnus Schlette Redaktionsassistenz_ Sarah Laufs Reviewer Board_ Prof. Dr. Christoph Antweiler (Uni Bonn, Ethnologie) PD Dr. Judith Burkart (Uni Zürich, Comparative Cognition and Psychology) Prof. Dr. Andrea Bender (Uni Bergen, Psychologie & Ethnologie) Prof. Dr. Ralf Becker (Uni Ulm, Philosophie) Prof. Dr. Dagmar Ellerbrock (TU Dresden, Geschichte) Prof. Dr. Martin Endreß (Uni Trier, Soziologie) Prof. Dr. Matthias Jung (Uni Koblenz, Philosophie) Prof. Dr. Bernhard Kleeberg (Uni Konstanz, Kulturwissenschaften) Prof. Dr. Barbara Krahé (Uni Potsdam, Sozialpsychologie) Prof. Dr. Ulrich Krohs (Uni Münster, Wissenschaftstheorie) Prof. Dr. Katja Liebal (FU Berlin, Primatologie, Entwicklungspsychologie) Dr. Thorsten Moos (FEST Heidelberg, Theologie) Prof. Dr. Inga Römer (Université Grenoble Alpes, Philosophie) Prof. Dr. Achim Stephan (Uni Osnabrück, Kognitionswissenschaften) Prof. Dr. Christian Thies (Uni Passau, Philosophie) PD Dr. Andreas Vieth (Uni Münster, Philosophie) Prof. Dr. Matthias Wunsch (Uni Ulm, Philosophie) |
Thanatologie-Workshop_
In Kooperation mit Johanna Klug (Blog: endlichendlos) biete ich Workshops zum Thema "Tod und Sterben" an:
Der Tod erzwingt eine Auseinandersetzung mit der Endlichkeit menschlichen Lebens – sowohl in der Anerkennung der eigenen Sterblichkeit als auch durch die Teilhabe am Tod anderer Lebewesen. Tod und Sterben ist zwar in vielfacher Hinsicht Teil unserer lebensweltlichen Erfahrungen, dennoch erscheint das Reden darüber als eines der letzten großen Tabus: Motive der Furcht, der Hoffnung auf ein Leben danach, Verleugnungen oder Verdrängungen durchziehen die geistes- und kulturgeschichtlichen Deutungsmuster des Todes. Der Workshop thematisiert in einer abgestimmten theoretischen und praktischen Perspektive dieses Phänomen. (1) In einem Theorieteil steht die Philosophiegeschichte im Mittelpunkt, in der sich eine Vielzahl von positiven und negativen Bestimmungen des Todes aufzeigen lassen, aber auch Argumente für dessen ethische Indifferenz wurden entwickelt. Seminaristisch wird ein aufschlussreicher Text des Philosophen Paul Ludwig Landsberg („Der Tod des Anderen“) besprochen, dessen anschaulicher Bezug zu den Erfahrungen des Todes den Übergang zum praktischen Teil des Workshops markiert: (2) Neben der Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit werden Momente des Loslassens im Leben und Sterben thematisiert und anhand von Übungen vertieft. Die einzelnen Modulschwerpunkte (Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit, Sterbebegleitung, Kinder, Familie und Tod, Todesrituale) stehen in enger Wechselwirkung zueinander. Dabei befinden sich die Teilnehmer im Mittelpunkt des Geschehens und gestalten durch ihre Erfahrungen aktiv die Ausrichtung des Workshops mit. Für die Teilnahme an dem Workshop gibt es keine „Voraussetzungen“. Die Annäherung an Tod und Sterben mögen den einen oder anderen mit der existentiellen Herausforderung konfrontieren, die Helmuth Plessner in dem Aphorismus „Der Tod will gestorben, nicht gelebt sein“ zusammengefasst hat. Genau darüber wollen wir miteinander sprechen. TERMINE
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Inter- und Transkulturalität_
Lehrveranstaltungen und Mitwirkung an Symposien der Hochschule Darmstadt (University of Applied Sciences) im Rahmen des Projektes "INTERKULTURALITÄT IN THEORIE UND PRAXIS" am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
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Video-Dokumentation des Symposiums: „Interkulturalität in Theorie und Praxis: Begriffliche und anwendungsbezogene Perspektiven“ am 30. Juni 2017
[video by chunderksen.de] |
NEUROENHANCEMENT_
Neuro-Enhancement in der Bildungs- und Arbeitswelt
Ein vom BMBF gefördertes Diskursprojekt zum Problem der Leistungssteigerung des menschlichen Gehirns ("Hirndoping") Das Projekt möchte die öffentliche Diskussion zu Perspektiven und Problemen der Leistungssteigerung des menschlichen Gehirns (Neuro-Enhancement, "Hirndoping") stimulieren. Zielgruppen sind insbesondere Studierende, Personen aus Kreativberufen sowie Angehörige von Tätigkeitsfeldern mit Wechselschichten, weil sie zugleich als potenzielle Konsumenten wie auch als aktive Multiplikatoren im Fokus gehirnleistungssteigernder Pharmaka stehen. Im Dreischritt "Informieren – Reflektieren – Partizipieren" sollen folgende Ziele erreicht werden:
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Interview zum Thema "Hirndoping"
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Interview zur Technisierung des Menschen für die
Friedrich Ebert-Stiftung, Forum Berlin |
„WIR MÜSSEN UNS SELBST UNERGRÜNDLICH BLEIBEN“
Ohne Hilfsmittel ist der Mensch in der Natur nicht überlebensfähig – und war es vielleicht nie. Doch sein eigenes Schaffen verändert das Menschsein. Der Anthropologe Dr. Matthias Herrgen sieht darin grundsätzlich keine Gefahr. Anders als im Fall diverser Algorithmen. |
REVIEWER_
SYNTHESE
Synthese is a philosophy journal focusing on contemporary issues in epistemology, philosophy of science, and related fields. More specifically, we divide our areas of interest into four groups: (1) epistemology, methodology, and philosophy of science, all broadly understood. (2) The foundations of logic and mathematics, where ‘logic’, ‘mathematics’, and ‘foundations’ are all broadly understood. (3) Formal methods in philosophy, including methods connecting philosophy to other academic fields. (4) Issues in ethics and the history and sociology of logic, mathematics, and science that contribute to the contemporary studies Synthese focuses on, as described in (1)-(3) above. |
TOPOI
An International Review of Philosophy Topoi's main assumption is that philosophy is a lively, provocative, delightful activity, which constantly challenges our received views, relentlessly questions our inherited habits, painstakingly elaborates on how things could be different, in other stories, in counterfactual situations, in alternative possible worlds. Whatever its ideology, whether with the intent of uncovering a truer structure of reality or of soothing our anxiety, of exposing myths or of following them through, the outcome of philosophical activity is always the destabilizing, unsettling generation of doubts, of objections, of criticisms. Advances in Neuroethics
Advances of research in neuroscience are bringing to the forefront major benefits and ethical challenges for medicine and society. The ethical concerns related to patients with mental health and neurological conditions, as well as emerging social and philosophical problems created by advances in neuroscience, neurology and neurotechnology are addressed by a specialized and interdisciplinary field called neuroethics. As neuroscience rapidly evolves, there is a need to define how society ought to move forward with respect to an ever growing range of issues. The ethical, legal and social ramifications of neuroscience, neurotechnology and neurology for research, patient care, and public health are diverse and far-reaching — and are only beginning to be understood. In this context, the book series “Advances in Neuroethics” addresses how advances in brain sciences can be attended to for the benefit of patients and society at large. Humanprojekt. Interdisziplinäre Anthropologie Mit dem Abschluss des Humangenomprojekts und den Fortschritten der Lebenswissenschaften stellt sich die Frage nach dem Selbstverständnis des Menschen in geradezu dramatischer Weise. Das neu gewonnene Wissen über den Menschen muss analysiert, aufgearbeitet und bewertet werden. Nicht nur in den Lebens-, sondern auch in den Kulturwissenschaften stellt sich daher die Frage nach dem Selbstverständnis des Menschen, das unsere Handlungen und Bewertungen sowie unsere Orientierung in der Welt prägt. Die Forschenden stehen hierbei jedoch vor der Herausforderung, dass vertraute Intuitionen fragwürdig geworden sind, feststehende Terminologien nicht zur Verfügung stehen und die neuen Erkenntnisse vielleicht grundlegend neue Antworten verlangen. Die Buchreihe Humanprojekt nimmt diese Herausforderung an. Sie schafft eine Plattform, um einen forschungsrelevanten, dabei aber auch öffentlich wirksamen Dialog der Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften über die vielfältigen Dimensionen der Frage nach dem Menschen zu führen. Monographien und thematisch fokussierte Sammelbände, verfasst von ausgewiesenen Forscherinnen und Forschern, behandeln umfassend einzelne Elemente einer aktuellen Anthropologie. Ein systematischer Überblick und vielfältige interdisziplinäre Verknüpfungen auf dem aktuellsten Stand der Forschung weisen die Bände als Referenzwerke zum jeweiligen Thema aus. |
Menschenbilder_
Archiv_ ["third mission"-Projekte]
Veranstaltungen in Münster_
Ringvorlesung: Technisierte Welt, technisierter Mensch?_
Zu der Vortragsreihe ist eine Ausgabe der "Zeitschrift für Sozialmanagement" (Bertuch) erschienen:
Technisierte Welt, der Mensch und die Technik |
Technik spielt in unserem Alltag und auch in der Forschung eine bedeutende Rolle. Dabei begleiten uns in unserem Verhältnis zur Technik gemischte Gefühle: Einerseits sind wir fasziniert von technischen Möglichkeiten und profitieren stark von der Technik. Andererseits fürchten wir die Risiken und Gefahren eines Einsatzes von Technik und befürchten Kontrollverluste. Beherrschen wir die Technik oder beherrscht die Technik am Ende doch uns? In der Ringvorlesung wird das Verhältnis von Mensch und Technik aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen beleuchtet.
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Veranstaltungen in Wuppertal_
"Wuppertaler Zoogespräche"_
[in Kooperation mit dem Zoologischen Garten Wuppertal und dem Neanderthal-Museum, Mettmann]
Die Vortragsreihe wird fortgeführt, aktuelle Termine unter diesem link:
http://www.philosophie.uni-wuppertal.de/kulturphilosophie/projekte/wuppertaler-zoogespraeche.html
http://www.philosophie.uni-wuppertal.de/kulturphilosophie/projekte/wuppertaler-zoogespraeche.html
Studium Generale der Bergischen Universität Wuppertal_
[in Kooperation mit dem Wuppertal Institut und dem von der Heydt-Museum]
Die Studium Generale-Vortragsreihe wird fortgeführt, aktuelle Termine unter diesem link:
http://www.philosophie.uni-wuppertal.de/kulturphilosophie/projekte/studium-generale-was-ist-der-mensch.html